top of page
IMG_4867.jpeg

Voces Valientes

Voces Valientes Comas – so heißt unser Projekt in Comas. Comas ist ein Stadtteil, den viele Menschen aus den reicheren Stadtbezirken meiden würden. Es ist einer der Stadtteile, die nicht so aktiv städteplanerisch entwickelt wurden, sondern einfach durch mehrere Immigrationswellen aus dem Hochland wild gewachsen ist. Da, wo wir jetzt arbeiten, haben wir eine ehemalige Bäckerei renoviert. Es gibt befestigte Straßen, Lehmziegelhäuser, Wasser- und Stromleitungen. Und das ist wirklich viel! Wir sind also nicht in den ärmsten Gegenden von Comas tätig. Und trotzdem leiden die Kinder in den Familien unter permanentem, oft finanziellem, Stress.

 

Die meisten Kinder haben keine Väter. Ein Mädchen, Camila, wird von einer Sozialarbeiterin zu uns gebracht. Sie geht in die Johannes-Gutenberg-Schule vom Kinderwerk Lima. Andere Kinder kommen aus der direkten Nachbarschaft und können zu uns laufen. Bei uns bekommen sie jeden Samstagmorgen ein ausgewogenes Frühstück. Denn Mangelernährung und die damit oft einhergehende Blutarmut sind ein großes Problem in Peru.

 

Nach dem Frühstück singen und spielen wir zusammen. Wir haben unsere Arbeit in Comas “Voces valientes” genannt. “Tapfere” oder “mutige Stimmen”. Wir wollen gern dazu beitragen, dass die Stimme der Kinder gehört werden kann, dass die Kinder ihr Gehör und ihre Stimmen bei uns entwickeln und entfalten können, dass sie spüren, dass sie als Gemeinschaft zusammen ins Klingen kommen und dass sie, wenn sie Gott loben, über sich hinauswachsen dürfen. 

 

Mit der Arbeit haben wir im April begonnen. Im Moment kommen ungefähr zehn bis zwölf Kinder zu uns. Unser Team besteht aus vier Personen (von rechts nach links): Susana bereitet jeden Samstag frisch das Frühstück vor. Samuel ist dabei, wenn er kann. Darüber freuen sich besonders die Jungs, weil Samuel einfach die coolsten Tricks mit Bällen und Luftballons kann. Betsabeth wohnt über unserem Proberaum. Sie organisiert alles und ist gerade wieder in ihr Heimatviertel gezogen. Sie hat einen Master of Education und weiß auch durch ihre eigene Erfahrung, was den meisten Kinder fehlt oder was sie bräuchten, um den typischen Kreisläufen aus Geldnot, dem Mangel an Bildung, oft auch an Zuwendung, oder auch häuslicher Gewalt zu entkommen. Und ich bring die Lieder mit, schul das Gehör, den Atem, die Stimme. Im Moment singen wir Lieder, die ganz international bekannt sind und die wir dann natürlich auf Spanisch lernen: Waymaker, No longer slaves, Er, der mein Herz regiert… Die Kinder kennen manche Lieder schon ein bisschen aus ihren Kirchen. Leonardo schließt oft die Augen beim Singen. Wenn ich auf ihn schau, dann fühlt es sich nicht nach Probe oder Üben an. Dann versinken wir einfach zusammen ins Gebet.

Neulich in der Probe mischte sich Susi auf einmal ein. Sie sagte zu den Kindern: “Passt auch alle gut auf. Schließlich sollen mal musikalische Leiter aus euch allen werden!” Das ist eine schöne Vision, dachte ich. Ja, wer weiß, was aus den Kindern wird. Und schön, wenn wir sie ein kleines Stück auf ihrem Weg begleiten dürfen und ihnen helfen können, dass sie lernen, ihre Stimme für sich und für andere zu erheben.

Vielen Dank für euer Interesse und eure Unterstützung!

IMG_8031.jpeg

Über uns

Wir sind Familie Hartmann. Wir leben seit Oktober 2022 in Lima/Peru und arbeiten in der deutschsprachigen Evangelischen Kirche in Peru IELP. 

​

Mehr erfahren

 

Unser Newsletter

Vielen Dank für Ihre Nachricht!

bottom of page