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Aussichten

  • samuelhartmann3
  • 19. Nov. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Nov. 2022

Heute hatten wir überraschend frei. Eigentlich war ein Klausurtag mit unserem Kirchenvorstandsteam geplant. Wir wollten miteinander über unsere Aussichten als Evangelisch Lutherische Kirche in Peru sprechen. Leider konnte der Tag kurzfristig nicht stattfinden. Das ist schade, aber wir werden einen neuen Termin finden.

Interessante Aussichten konnten Tabea und ich heute trotzdem genießen. Wir haben uns zu Fuß auf den Weg gemacht und uns ein wenig in der Umgebung umgeschaut. Über die Panamericana drüber, am Plazavea (Supermarkt) vorbei, durch einen schönen kleinen und grünen Park, die Straßen hoch, über Wüstensand und Stäffele zur Mauer, die den einen Stadtteil mit den schönen Häusern vom anderen Stadtteil mit den nicht so schönen Häusern trennt. Von oben hat man einen fantastischen Blick auf diese riesige und so kontrastreiche Stadt, in der wir jetzt leben.



Inzwischen sind ja schon ein paar Wochen vergangen. Wir haben ein bisschen was von der Stadt gesehen, waren einmal über Nacht auf einer Pekannussplantage eingeladen und haben die gute peruanische Küche probiert.

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Wir haben gelernt, dass die Kerze im Seniorenwohnheim auf dem Altar keine Kerze ist, sondern wirklich nur das Altarkreuz (Nach kurzer Zeit roch es etwas verschmort, nachdem Tabea das Kreuz angezündet hatte...). Und wir (ok - eigentlich nur Tabea) bekommen schon fast einen ganzen Gottesdienst mit Abendmahl im Seniorenwohnheim auf deutsch - spanisch hin. Dabei ergeben sich ganz neue liturgische Möglichkeiten und Räume. Als ich zum Schluss die Segensworte sprach und Tabea sich um die Simultanübersetzung kümmerte, entstand spontan eine muntere

Diskussion, welche Worte am besten für die Segensworte passten. Ich stand dabei etwas verloren mit erhobenen Händen vor dem Altar, bis wir beschlossen, den Segen vielleicht doch einfach mal auf deutsch zu sprechen und erst im Anschluss die Übersetzung zu diskutieren.


Die Kinder haben die ersten Wochen an der neuen Schule hinter sich gebracht und sind auch schon ein bisschen angekommen. Und wir gewöhnen uns an den superchaotischen Verkehr, der jeden Tag anders funktioniert. Mal sind wir in 10 Minuten an der Schule, am nächsten Tag kann es aber auch eine Stunde dauern, bis man sich wieder nach Hause durchgekämpft hat. Gestern stand ich hinter einem großen Bus an der Ampel. Als dieser losfuhr, hab ich selbstverständlich auch Gas gegeben. Mitten auf der großen Kreuzung habe ich dann gesehen, dass wir eigentlich noch über 10 Sekunden lang rot gehabt hätten. Die Ampeln haben hier immer eine Sekundenanzeige. Eine Polizei stand auch in der Nähe. Glücklicherweise hat die Polizei das nicht so richtig interessiert. Rot, grün, Vorfahrt, rechts, links - das sind hier eher Empfehlungen. Gut, ich respektiere das Land mit seinen Traditionen natürlich und nehme das so an :)


In der Gemeinde durften wir schon viele Menschen kennenlernen und einige Geschichten hören. Es gibt eine schöne große Kirche, viele Mitarbeiter und viele Fragen: Wie soll es weitergehen? Was ist unser Auftrag als Evangelische Kirche hier in Lima? Hier in Peru? Was können wir tun? Wofür sollen wir uns einsetzen? Wem können wir dienen? Und was würde Jesus tun? Eigentlich freut uns das, dass wir so offen fragen dürfen. Und dass sich die Verantwortlichen mit uns diesen Fragen stellen. Wir wissen noch nicht, was dabei herauskommt. Aber wir glauben, dass es gute Aussichten gibt!


Eine schöne Aussicht für uns ist, dass unser Container mittlerweile schon mit dem Schiff über den Atlantik geschippert wurde und jetzt im Hafen von Callao abgeladen wird. Die Papiere sind mithilfe unserer wunderbaren Verwaltungschefin Ofelia, der wunderbaren Sekretärin in der Humboldtschule, Frau Winter und mithilfe der Deutschen Botschaft punktgenau ausgestellt worden, so dass tatsächlich in den nächsten zwei Wochen unsere Möbel und Kisten hier im Haus ausgepackt und aufgebaut werden könnten. Wenn das mal keine Aussichten sind...





 
 
 

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Über uns

Wir sind Familie Hartmann. Wir leben seit Oktober 2022 in Lima/Peru und arbeiten in der deutschsprachigen Evangelischen Kirche in Peru IELP. 

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