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Hier und jetzt

  • hartmanntabea
  • vor 3 Tagen
  • 13 Min. Lesezeit

Ich weiß nicht, warum ich sooooo lange gebraucht habe, um wieder etwas zu schreiben. Ich vermute, es hat natürlich viele Gründe. Einer ist wahrscheinlich, dass wir im letzen Frühling (April-Mai) wiedermal ziemlich gestrugglet haben und wirklich unsicher waren, ob es hier für uns in Lima weitergeht. Da waren die Gedanken aber zu unsortiert und die Situation zu offen, um es auf diesem Kanal öffentlich zu machen. Und der andere Grund ist wahrscheinlich, dass, als wir uns dann wieder gefangen hatten, wir nochmal ganz anders hier mit beiden Füßen auf dem Boden gelandet sind. Und deshalb gab es auch einfach viel mehr zu tun und wir haben generell unser Programm in der Gemeinde und auch als Familie etwas mehr hochgefahren. Wir sind nochmal aktiver in allem. Vermutlich weil wir uns wohler und sicherer hier fühlen und jetzt viel selbstverständlicher im Land sind und nochmal fröhlicher und motivierter das Hier und Jetzt gestalten. Und so möchte ich euch heute ein wenig mitnehmen ins Hier und Jetzt...


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Espresso im Abendmahlskelchlein und dazu eine ganz frische Zimtschnecke von Anne. Dieses Bild ist an unserem Klausurtag mit dem neuen Kirchenvorstand aufgenommen. Der wurde im Juni gewählt und nach einer Winterpause nimmt die Arbeit immer mehr Fahrt auf. Wir stehen vor großen Fragen über die Zukunft der Gemeinde! Und die Mitte unserer Arbeit ist Jesus.


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Beim Uno-Spielen an unserem Standort in Comas, dem Treffpunkt der Voces Valientes Comas. Hinter den Voces Valientes Comas steht die Vision, Bildungsangebote für Kinder aus vulnerablen Situationen zu schaffen, Betsabeth, die Theologie und Educación studiert hat und einen Raum in ihrem Haus zur Verfügung stellt und das ganze Prgramm organisiert und managt und Hans-Peter Bruker von der BRUKER-Stiftung, die das Projekt finanziert. Die Voces Valientes sind mittlerweile ungefähr 25 Kinder, die dienstags und samstags in die Calle 55 in Comas kommen, um da gemeinsam zu singen, zu spielen, zu lernen, sich auszuprobieren und zu essen. Dazu gehören die Coaches bzw. Profes. Ganz wichtig ist Susi, die uns so gut und frisch mit ihrem Essen versorgt! (Und das macht sie wirklich so unglaublich liebevoll: "Oh, die Kinder haben gerade ihre Olympiaden in der Schule. Da brauchen sie viele Proteine!" Und dann gibt's gutes Hühnchen. "Oh, gerade ist Erkältungszeit!" Dann kocht sie ganz frischen Kamillentee zum Essen, dass einer guten Kräuter-Salza badet.) Und dazu gehören die drei Hunde, die abwechseln laut bellen, der Friseursalon gegenüber, der seine Kundschaft empfängt, die vielen Mototaxis und Busse, die laut vorbeibrettern, sodass man drin oft sein eigenes Wort nicht hören kann, die Obst- und Gemüseverkäufer, die durch die Lautsprecher ihre Ware anpreisen, die Mütter, die die Kinder begleiten und auf einem Stuhl in der Ecke schlafen und die am Schluss mit uns gemeinsam beten und dafür danken, dass es diesen guten Ort gibt für ihre Kinder.


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Hanna und ich machen ganz kurz Pause, bevor die Nachmittagsgruppe ab halb eins kommt. Wir sitzen auf Plastikstühlen vorm offenen Gruppenraum und genießen die gemeinsame Zeit. Ich hab das Foto bei unserer vorletzten gemeinsamen Probe in Comas gemacht. Mit ganz großer Dankbarkeit. Hanna wird Anfang März wieder zurück nach Deutschland gehen. Und das nach drei Jahren gemeinsamer Arbeit in der Christuskirche in Lima. Wir haben so viel Gutes zusammen erleben dürfen. Und wir haben gemeinsam mit ihr dieses Sein im Hier und Jetzt immer mehr kultivieren können: Dankbar sein für den Moment, Staunen über das, was man erlebt, sieht, wahrnimmt, nicht schon sorgen um das, was morgen oder nachher passiert (wer weiß das schon) und das Leben in Lima nehmen, wie's kommt - mit offenem Herzen für die Menschen, die Momente, das Chaos, das Ungeplante, das Besondere, das Alltägliche (wobei auch Letzteres wirklich und immer besonders ist). Hanna und ich haben die letzten drei Monate die Sessions immer zusammengemacht, wobei wir vorher abwechselnd gearbeitet haben und Hanna jetzt auch erst in diesem Jahr dazugestoßen ist. So haben wir uns echt gegenseitig gut unterstützen können und mir hat es wahnsinnig geholfen, in die Arbeit immer besser reinzufinden. Oder wie Hanna neulich ganz gerührt sagte, als wir um die Ecke aus der Calle 55 bogen und zum Bus gingen: "Jetzt wird ein Schuh draus." Amen.


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Eine von Lene speziell für Jael kreierte Torte für ihre Konfirmation mit Konfi-Kerze von Hanna. Das war ein ganz besonderer Tag! Und dieses Bild steht für die Fülle und den Reichtum und die Freude und die Buntheit und das Zeugnis von Jael und auch für den Glauben von Generation zu Generation, denn der Konfi-Spruch ist vom Opa Frieder inspiriert. "Die Gott lieben, werden sein, wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht." Ri 5,31b

Familie Bayer mit den Eltern und sehr guten Freunden von uns - Anne und Markus- und mit den Kindern Lene, Clara und Charlie verbringen fünf Monate vom Sabbath-Jahr der beiden Eltern hier mit uns in Lima. Das ist eine ganz besondere Zeit für uns. Und auch für sie als Familie natürlich. Manches erleben wir gemeinsam, machen Touren, Ausflüge, erleben die Gemeinde zusammen. Und Manches macht jede Familie für sich und dann tauschen wir uns am Ende der Woche bei einem selbstgemixten Pisco Sour aus. In der Torte, die nebenbei nicht nur unfassbar gut aussah, steckt ein besonderer Holzschnitt, den Bayers für Jael mitgebracht haben. Dieser Holzschnitt steht für mich für all die Planung, die für Bayers nötig war, um nach Lima kommen zu können: Was schenken wir Jael wenn sie zwei Monate nach unserer Ankunft Konfirmation feiert... Was kommt in die Koffer für fünf Monate, was brauchen wir als Familie, wie hinterlassen wir Haus und Hof und die Schulen und die Gemeinde und die Großefamilie und den Freundeskreis ... und wie regeln wir die Schule für die Mädels. Das alles können euch Anne und Markus und die drei Mädels natürlich viel besser erzählen...

Die Konfirmation von Jael war ein besonderes Fest. Es war nicht die erste Konfirmation hier. Aber wir haben gespürt, was schon alles gewachsen ist in diesen letzten Jahren: Die Kinder natürlich! Und die Jugendarbeit in der Gemeinde. So viele liebe Menschen haben mitgefeiert und mitgefiebert und sich mitgefreut! Und wir feiern mit mehr Selbstverständnis im Hier und Jetzt. Ohne das Gefühl einer gewissen Vorläufigkeit oder... ok, richtige Konfirmation geht anders. Mit Spätzle und Braten. Die Großfamilie vermissen wir trotzdem. Nicht nur an so besonderen Tagen. Aber alle haben so liebe Videos und persönliche Grüße geschickt. Da haben wir uns sehr nah gefühlt an diesem Tag, trotz des großen Ozeans zwischen uns.

Die Konfirmation war aber natürlich ganz besonders deshalb ein großes Fest, weil es Jaels Fest war. Und sie hat uns mitgenommen in ihren Glauben und einfach in all das, was sie ausmacht. Und wir sind alle so dankbar.


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Zwei Tierärztinnen bei der Arbeit. Inzwischen sind wir so sesshaft geworden, dass wir kleine Häschen haben. Einen haben wir mit einer kleinen Wunde übernommen. Da brauchten wir tierärzltiches Know-How. Und deshalb haben sich alle Mädels abwechselnd immer zu zweit um die Versorgung von Penn-cake gekümmert. Der hat die ersten Tage einfach sehr viel geschlafen. Deshalb der Namen. Nun geht es Penncake schon viel besser. Und unser Garten, der ein kleines Raumwunder ist und abwechselnd zum Spielepark, Barfußpfad, Partyzone, Rückzugsort, Esszimmer und Besprechungsraum wird, ist nun auch ein guter Ort für die kleinen Hasen. Und Lois trägt ihr schönes Pitaya-Shirt. Darauf ist eine ganz große rote Drachenfrucht, die man direkt auslöffeln möchte. Inzwischen haben wir hier so viel Gutes und Leckeres entdeckt, dass uns eigentlich wirklich nichts fehlt. Ok, Grüße an meine Eltern: "Bitte schickt uns weiter so gute Pakete! Nichts, von dem, was ich gesagt hab, stimmt!!!"


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Noa und Hanna in grün vor grün. An diesem Bild ist Vieles Besonders: Hanna und Noa hatten sich nicht abgesprochen, was sie an der Konfirmation anziehen würden. Und dann waren sie sich so ähnlich! Das Bild steht für viele so frohe und fröhliche Momente an besonderen Tagen und im alltäglichen. Eigentlich gibt es immer was zum Freuen. Ja und grün, das ist natürlich auch immer besonders in dieser Wüstenstadt. Es ist wertvoll und kostbar. Es braucht viel Wasser! Es kühlt so angenehm im Sommer. Denn natürlicher Schatten ist wirklich etwas anderes. Und es erfrischt den Blick irgendwie. Auf dieser Wiese und auf diesem Patio findet jede Woche so viel Schönes statt! Viele Kinder toben hier! Auf dem Patio wird viel gefeiert. Manchmal ist er bunt beschrieben. Im Garten brennen jede Woche zwei Feuer fürs Stockbrot im Kinderhaus, Lieder klingen durch den Abend, die Jugendlichen rennen drüber fürs Versteckespielen im Jugendhaus. Und wenn der Platz für Kindergeburtstage vermietet ist, gibt es ganz viele Luftballons und Glitzer und Muffinsstände und manchmal gibt es sogar einen kleinen Streichelzoo auf der Wiese! Wild. Und ein bisschen drüber... würde mein europäisches Herz denken. Mein inzwischen etwas latina-isiertes Herz denkt: Warum hatten wir am Palmsonntag keinen echten Esel im Garten! Es gibt kein "drüber"!

Und noch ein Satz zu diesem Bild. Wir sind so dankbar, wenn unsere Kinder entspannt sind und fröhlich sind und sie sich frei entfalten dürfen. Das war ein langer Weg. Vieles, was uns hier echt unfrei gemacht hat, wird immer besser oder stört uns nicht mehr (so sehr). Das Spanisch wird besser, die Schule ist zum Teil richtig gut, an die Mauern und schweren Tore haben wir uns gewöhnt. Und Freiheit ist nicht nur, mit dem Fahrrad übers Feld zu fahren. Freiheit geht auch in einer Großstadt wie Lima. Mit kolonialem Erbe. In der Wüste. Am Meer. Es ist halt anders.

Vielleicht kann man am Bild auch ein bisschen erkennen, wie gern Noa gestaltet. Sie malt, frisiert, stellt ihre Möbel um. Ich glaub, sie weiß, wie man es sich schön machen kann im Leben. Um Kraft zu haben für "die Welt da draußen" und um einen guten Rückzugsort zu haben. Das finde ich echt cool.


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Gemeindeessen am Erntedankfest. Mit ganz viel Peru-Freude! Hier hat Carmen, die Hauswirtschaftlerin unserer Gemeinde, das Frühstück vorbereitet, mit dem Peru einen internationalen Frühstückspreis gewonnen hat. Pan con Chicharron! Das Bild steht für mich dafür, wie gut man sich fühlen kann, wenn man am richtigen Ort ist! Wir hoffen, dass wir als Kirche ein guter Ort sein können. Dass die Mitarbeitenden sich gut einbringen und weiterentwickeln können. Wir leben natürlich auch von der Rückmeldung, die wir bekommen, wenn Menschen zu Gast sind in unserer Gemeinde. Wenn sie mal an einem Sonntag hier sind oder für mehrere Monate oder ein Jahr. Vieles in unserer Gemeinde ist nur für kurze Dauer. Viele sind nicht für immer in Peru. Möge die Zeit in Peru eine gute Zeit sein für diese Menschen. Und mögen sie erleben, wie reichhaltig dieses Land ist: An Aromen und Geschmäckern und an Freundlichkeit und an Bergen und Flüssen und Wäldern und Wellen und an Wüste und Felsen und Blüten und Obst und Wurzeln und Schmetterlingen und Wasserfällen und Delphinen und Muscheln und Nebel und Tänzen und Bräuchen und Kultur und Geschichte und Sprachen und Menschen.


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Wilde Party. Dieses Bild steht für mich für all die Feste und Geburtstage, die wir hier feiern. Und die Freunde, die mit uns feiern. Und für die Kreativität unserer Kinder. Josi hat für Zoes Geburtstag ein Shaun-Quiz mit uns gemacht. Und hier mussten wir als Team eine Szene aus Shaun nachstellen. Wir haben natürlich gewonnen. Aber es wurde auch heiß diskutiert um jeden Punkt!


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Wir waren beim Shakira-Konzert. Und alle Millionentausend Latinas und Latinos um uns herum konnten jedes Lied mitsingen. Und Shakira hat ihre Hips, die bekanntlich nicht lügen, zwei Stunden duchgehend für uns geshaked. Und ich habe am Tag darauf die Schülerinnen und Schüler im Ethikunterricht gefragt, warum Shakira als DIE emanzipierte Latina gefeiert wird. Eine Schülerin hat mir erklärt, Shakira ist die erste Frau in der Reggaeton-Szene und sie stehe für die Freiheit der Frauen, ohne sexualisirt zu werden. Hm, da muss ich noch ein wenig drüber nachdenken.

Das Bild steht noch für Vieles mehr natürlich: So viele Menschen zusammen, die wirklich fröhlich feiern. Das Chaos außenherum: Bei so einem Einlass wird man immer mal wieder bedrängt, von einem Ordner angeordnet zu "rennen!" und sich zu "bewegen!". Und weil wir einmal ums ganze Stadion herum laufen mussten, sind wir an ganz vielen Schminkständen, Fake-T-shirts, die auf dem Boden ausgebreitet waren, Grills auf Einkaufswägen, Kindern, die ihre Geschwister hüten, Popcorn, Shakira-Perücken und vielen Stolperfallen vorbei- und darübergeschoben worden.

Dieses Jahr haben wir schon ein paar ganz besondere Konzerte in Lima erlebt. Ein absolutes Highlight: Jacob Collier. Was für ein sympathischer Mensch.


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Eine Tür. Ich hab sie aus dem Auto heraus fotografiert. Man sieht leider nicht, wie sehr diese Tür im Nichts steht. Ich glaube mittlerweile, dass Grundstückbesitz so markiert werden muss: Eine Hütte drauf und ein Tor. Und ringsherum ist oft nichts. Hier gibt es immerhin einen Zaun. Und sogar eine Alarmanlage. Und das Tor ist ganz schön schön, finde ich. Das Tor steht für mich für offene und verschlossene Türen. Und diese stehen ganz gut für mich für unser Leben hier in Peru: Wir haben schon oft gemerkt, dass wir Dinge schlecht abschätzen oder einschätzen können und dass es das echt schwer macht, Dinge zu planen. Natürlich in der Gemeindearbeit. Aber auch persönlich. Wir sind einfach darauf angewiesen, dass die Türen für uns offen sind. Und dann gehen wir einfach naiv, vertrauensvoll, ahnungslos durch. Oder dass sie verschlossen sind. Und dann suchen wir einfach die nächste Tür. Im April/Mai hatten wir eine Zeit, in der wir nochmal mehr nach offenen Türen gesucht haben. Irgendwie hatte das Schuljahr nicht für alle gut angefangen und wir waren unsicher, inwieweit, das jetzt noch so weitergehen kann. Deshalb haben Samuel und ich einfach geprüft, ob sich damit die Lima-Tür schließt und in Deutschland Türne aufgehen. Dafür sind wir sogar nach Deutschland geflogen und Hanna hat hier die Vesperdosen gefüllt und die Kinder in der "Homies-Woche" versorgt. Nach drei Tagen saß ich schon wieder im Flieger zurück nach Lima und Samuel hatte noch etwas Zeit mit seiner Mama und ein paar Geschwistern. Und wir waren überrascht, dass in Deutschland keine Tür richtig aufging. Die haben alle irgendwie geklemmt. Und Lima wollte nicht richtig zugehen und dann dachte ich immer: "Herr, du musst das für uns alle machbar machen. Wir wollen nicht auf Kosten von jemandem aus der Familie hier leben." Das ist schon lange unser Gebet. Aber in dieser Zeit war es besonders dringend. Es wäre eben noch möglich gewesen, vor Josis Abitursstufe zurückzugehen und gerade noch, bevor wir Wurzeln schlagen, heimzukehren.

Aber, wie gesagt, die Türen in Deutschland haben geklemmt und wir sind noch hier. Und seit dem hat sich das Leben hier noch einmal verändert. Mit mehr Comitment von uns wahrscheinlich, hat das Gemeindeleben an Fahrt aufgenommen. Und in den letzten Monaten jagt wirklich ein Highlight das nächste und wir kommen kaum zur Nachlese...


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Wir Hartmann-Girls vorm Einang unserer Kirche. Und ich zähl mich einfach mal mit zu den Girls... Ich erinnere mich, dass Zoes Latino-Patenonkel Lucas ein bisschen schmunzeln musste, als wir entschieden haben, nach Peru zu gehen. Er meinte: Dann wird mein Patenkind ja eine richtige Latina!!!! Ob wir als Latinas durchgehen, weiß ich nicht... Aber wir merken schon auch, dass unser Denkhorizont ganz schön aufgesprengt wurde und wir uns nicht mehr nur ganz deutsch fühlen.


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Männertour. Axel und Elia sind aus Deutschland gekommen, um mit Josi und Samuel eine besondere Treking-Tour zu machen. Das Bild steht für die unfassbar schönen Möglichkeiten, die Peru bietet. Die krasse Landschaft, die Klimazonen, die Berge, die Höhen. Und es steht für Freundschaft und dass es doch eben irgendwie geht, über so viele Kilometet hinweg so schön im Kontakt zu bleiben und gemeinsame schöne Momente zu sammeln. Immer wieder bekommen wir so tollen Besuch! Immer wieder können wir dann einfach zusammen staunen und lachen über alles, was wir hier erleben. Und wir sind einfach wahnsinnig dankbar für lange Freundschaften. Und auch für Bewahrung.

Übrigens: Elia und Josua sind wahre Bergziegen. Also Bergböcke. Samuel wäre auch einer gewesen, wenn er nicht krank geworden und allein zurück ins Tal hätte laufen müssen. Axel ist als Bergsteiger und Abfahrtskünstler geboren.


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Noch ein Freundschaftsbild: Die Jungs und wir mit Cappuccino-Tassen von Leo uns Lucas aus Ludwigsburg. Da schmilzt auf einmal die Welt zusammen.

Eine ganz großartige Zeit haben wir hier miteinander als "Zeit mit Gott" verbracht. Tobi kam aus den Staaten, May aus Poppenweiler und für die Bayers war die "Zeit mit Gott" die ersten Wochen im Land. Wir haben uns Zeit genommen, um miteinander Bibel zu lesen, Glaube zu teilen, das Land zu erkunden und an besonderen Orten Abendmahl zu feiern. Große Dankbarkeit für Freundschaft, Obst von der Straße, den frischesten O-Saft, magic places hinter staubigen Mauern, Weltwunder (was sonst!?), zu Fuß und im Jeep durch den Regenwald (durch quasi unberührte Natur) und hier in Lima ein Stückchen Vertrautheit und Heimat finden.


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Zoe vorm Gletschersee. Das war wirklich einfach zauberhaft. Sau-hoch, kalt, sonnig, windig, klare Luft, krasse Farben. Und wer noch konnte, ist noch ein Stückchen höher geklettert über Felsen und Steine. Das Bild steht für alle wunderbaren Orte dieser Schöpfung, die wir besuchen dürfen. Und für alles glückliche und dankbare und stolze "Geschafft!".

Die Mütze haben wir in Deutschland gekauft, als wir letzte Jahr, genau in diesen Tagen, nach Deutschland geflogen sind, weil Samuels Papa gestorben ist. Wir durften dabei sein und mittrauern, obwohl wir ja eigentlich weit weg sind. Und wir haben aus diesen so traurigen Tagen auch ganz viel Gutes mitnehmen dürfen, haben Familie und Freundschaft aufgetankt. Wir denken viel an den Opa Frieder und sind sehr dankbar für alles, was wir zusammen erlebt haben. Und Lois erzählt immer ganz stolz von ihren Opa, der den Krebs ja schon in sich hatte, aber bis zum Schluss einfach voll gelebt hat - wie er im Juli noch vom 3-Meter-Sprungbrett gesprungen ist, um Lois Mut zu machen. Und es hat ihr Mut gemacht. Und sie wird ihr Leben lang dran denken. Und vielleicht springt sie auch mal mit fast 80 Jahren vom 3-Meter-Brett, um ihren Enkeln Mut zu machen. Und Zoe denkt auch so gern an ihren Opa und hat das Gefühl so tief abgespeichert, wie wir gerade ein Paket zum 1. Advent ausgepackt haben, als Samuel uns angerufen hat, um uns zu sagen, dass der Opa jetzt gestorben ist.



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Geschwister. Bei einer kleinen Tour durch Oxapampa-City haben wir in einem Café Halt gemacht und den Moment genossen. So ähnlich, die beiden. Und den Job der großen Geschwister machen sie echt toll. Verantwortung übernehmen, Vorbild sein, Wege bahnen, den Eltern das Elternsein beibringen und manchmal auch abnehmen. Wild und frei sein. Kreativ, gut geerdet, humorvoll.


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Samuel und ich. Das Bild haben wir auf einem Kinderhaus-Wochenende in Cieneguilla bei Doris auf dem Grundstück vom "Refugio" aufgenommen. Wir freuen uns immer sehr auf diese Wochenenden. Raus aus Lima. Viel Zeit. Viele Spiele, Singen, Lagerfeuer, Bibelgeschichten, Glaube teilen und sich mit Poolnudeln kloppen. Und wir sind dann auch immer wieder ganz arg froh, wenn wir die Kinder gut ihren Eltern dann am Sonntagnachmittag übergeben können.

Wir freuen uns über alles, was gelingt und versuchen, möglichst schnell, nachzubessern, wenn was nicht so gut läuft. Ich bin sehr froh, dass der Samuel so gute Cappuccionos machen kann. Denn der gemeinsame Cappuccino gibt immer Zeit für einander. Für den Autausch und das Wahrnehmen und das Alltägliche: Wer kocht, wer holt ab, wer schreibt den Newsletter für den Sonntag, wer führt das Gespräch mit xy, wann kaufen wir die Geschenke, was war schön, was war mega, was war irre und "unangenehm!", wir sollten mal wieder und wir könnten doch mal und was sagt uns Gott und was sagen wir ihm und wo fehlt uns was und wo vermissen wir etwas oder jemanden oder uns, was haben wir übersehen, was ist schief gegangen, was war lecker und was hat Kraft gekostet, was war wertvoll und woraus wird ein Schuh, welche Tür öffnet sich gerade und welche bleibt zu und was feiern wir heute und für was sind wir dankbar, hier und jetzt?


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Mit Auftau-Brezeln vom Deutschen Bäcker.


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Auf's Hier und Jetzt! Eine frohe Adventszeit und gesegnete Weihnachten! Ganz liebe Grüße aus Lima von uns sieben

 
 
 

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Über uns

Wir sind Familie Hartmann. Wir leben seit Oktober 2022 in Lima/Peru und arbeiten in der deutschsprachigen Evangelischen Kirche in Peru IELP. 

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