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Zwischen den Jahren...

  • hartmanntabea
  • 31. Dez. 2022
  • 3 Min. Lesezeit

... werde ich immer etwas nachdenklich. Da ist so viel geschafft. Und es liegt ein völlig neues Jahr vor mir. Das tut gut. Es tut mir gut, dass ich diese Tage zwischen den Jahren habe. Aber ich weiß auch, dass manche und vielleicht sogar viele diese Zeit nicht haben. Weil sie durchgängig arbeiten. Weil sie gerade einen lieben Menschen verloren haben. Weil sie gerade jetzt krank geworden sind oder es im Keller oder woanders gebrannt hat.

Deshalb bin ich sehr froh und dankbar, diese Zeit zwischen den Jahren zu haben. Und weiß, dass es ein Geschenk ist.


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Und ein Geschenk ist für mich auch alles, worauf wir in diesem Jahr zurückschauen dürfen. Besonders frisch sind natürlich die Eindrücke von Weihnachten. Als die Spannung immer größer wurde, wurde die Sorge vor Weihnachten in unserer Familie auch immer größer. "In so einer Wärme kann man nicht Weihnachten feiern!" "Wie soll Weihnachten gehen ohne S.?" "Und ohne Baum...?!" Und überhaupt, wer kam eigentlich auf die Sch...Idee... Also, eben alles so Gefühle, die an Weihnachten kommen können. Unsere absoluten Höhetiefpunkt hatten wir am Vormittag von Heiligabend. Wir wussten noch nicht, wie sich dieser Abend hier anfühlen wurde, schauten uns aber mit klopfenden Herzen und Tränen in den Augen den Weihnachtsgottesdienst in Pleidelsheim an. Hachja, was soll ich sagen. Wir haben voll mit gefeiert. Und in Gedanken sind wir durchgegangen, wem wir alles "Frohe Weihnachten" wünschen und was dann alles passieren würde. Die nächsten Stunden waren etwas mühsam und zäh, bis wir endlich zu unserer Kirche rübergegangen sind. Aber dann dachten wir uns: "Weihnachstmannmütze gerade rücken und los geht's."


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Im Hof der Kirche waren die Buden aufgebaut, in denen wir nach dem Gottesdienst leckere Sachen anbieten wollten. Das Feuerholz und die Stöcke für das Stockbrot lagen im Garten bereit. Die Bierbänke waren aufgebaut. Die Stehtische mit den Kerzen darauf auch. In der Kirche wurde geprobt: Krippenspiel in himmlischer Szenerie mit Bar für die frischen Piñacoladas, die es im Gottesdienst geben sollte. Töne aus Händels Messias klangen. In der Küche und überall duftete es nach frischem Glühwein und Punsch. Der Crêpeteig stand fertig bereitet auf dem Thresen. Und überall wuselte es. Dann kamen so langsam die ersten Gäste. Eine fröhliche Stimmung. Im Gottesdienst war es lustig und feierlich, nachdenklich und lecker. Und nach einem kräftigen "O du fröhliche" gingen wir alle nach draußen, stellten uns mit Kerzen in der Hand um das Feuer im Garten auf und sangen "Stille Nacht." Die war natürlich nicht "stille" mit 20 Metern Luftlinie zur Panamericana. Aber im Herzen war es "stille", ganz fein, andächtig, feierlich, warm, gemeinschaftlich, staunend. Viele blieben noch länger zum Schwatzen, Essen und Trinken.


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Irgendwann gingen wir nach Hause. Das Weihnachtszimmer hatten wir in alter Manier verhüllt. Die Verhüllungsplastikfolie stank etwas. Den Kindern hatten wir gesagt, dass wir keinen Plastikbaum gekauft hätten. Zu kitschig und zu teuer. Das hatte schon etwas Trauer ausgelöst. Mit Tränen. Blöde Eltern. Unser Baum war "Fred". Der wächst im Garten und hat ein paar Zweige. Auf diese hatte Samuel echte Kerzen gesteckt und ihn außerdem liebevoll mit Kugeln behangen. Das Glöckchen klingelte (in alter Manier) und alle weihnachtlichen Kinder kamen aus ihren Zimmern, um mit einer Träne im Knopfloch um "Fred" herum "O du fröhliche zu singen". Naja. Ging. Aber... natürlich hatten wir im Weihnachtszimmer noch einen echten (!) Plastikbaum, dazu Pyramiden, Engelschöre und viele Krippenszenen, dazu leuchtende Sterne und noch ein paar "Gutsle"und noch den gefüllten Marktstand (in der Manier "Kaufmannsladen").




Und so konnte es doch noch richtig Weihnachten werden! Und dann haben wir es uns

gemütlich gemacht und erzählt und gegessen, bis dann um Mitternacht ein buntes Feuerwerk den Himmel erleuchtete. Und das ist DER Weihnachtsmoment in Peru. "Feliz navidaaaaad!"Da wird in den Familien das Jesuskind in die Krippe gelegt. Dann werden die Geschenke ausgepackt und irgendwann gibt es heiße Schokolade für alle. Wir haben nicht ganz so lange durchgehalten. Die Geschenke gab es bei uns wie immer am 25.

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Aber eine Weihnachtsfeier Ar***bombe, die gab es bei uns.

Leider wird es keine Neujahrsar***bombe geben, weil der Pool kaputt ist... Aber dafür ein Feuerwerk und einen sehr intensiven Jahresrückblick und davor noch einen schönen Gottesdienst.


Ein ganz herzliches Dankeschön für alle lieben Dinge, die uns erreicht haben! Über Instagram, über WhatsApp und Threema und auch als Päckchen! Das hat uns riesig gefreut! Jael nahm ein Stück Schokolade in den Mund und sagte träumerisch "Heimham". Mit vollem Mund halt. "Heimat."



Kommt gesegnet, behütet, erleichtert, vorfreudig, geborgen, gespannt, hoffnungsvoll ins neue Jahr!

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Über uns

Wir sind Familie Hartmann. Wir leben seit Oktober 2022 in Lima/Peru und arbeiten in der deutschsprachigen Evangelischen Kirche in Peru IELP. 

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